Historischer Blickfang: USAF-Schriftzug am Torhaus wieder sichtbar
Das Torhaus im Vorher-/Nachhervergleich. (Foto rechts: © US Airforce, Berlin (Helga Th. Mellmann), AlliiertenMuseum, Slg. Mellmann, EV-47, Foto links: Tempelhof Projekt GmbH/Sebastian Schultz)
Das „Wachhaus 035“ am Columbiadamm, heute besser bekannt als „Torhaus“, diente in den 1970er-Jahren als Zugangskontrolle zum ehemals amerikanischen Teil des Flughafen Tempelhof. Zusammen mit dem kleineren „Wachhaus 038“, das etwa 160 Meter entfernt ist, steht es heute als Zeugnis der fast fünf Jahrzehnte andauernden amerikanischen Präsenz in Tempelhof unter Denkmalschutz.
Ein Hauch von Vergangenheit
Auch wenn der USAF-Schriftzug aus Metallbuchstaben längst verschwunden ist, so war auf der straßenseitigen Fassade des Torhauses noch heute sein Umriss erkennbar. Sichtbar durch eine feine Patina, die sich über die vielen Jahre gebildet hatte. Mit großer Sorgfalt und in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden in Bezirk und Land wurden diese Überreste nun hervorgehoben. RestauratorInnen besserten zunächst die Schäden an der Fassade aus und reinigten manuell die Ziegelsteinfläche. Anschließend wurde ein spezielles, grau pigmentiertes Kaliumsilikat aufgetragen aufgetragen, das den Schriftzug dezent hervortreten lässt, ohne die historische Fassade zu überdecken. Die Hervorhebung des USAF-Schriftzugs ist mehr als nur eine ästhetische Aufwertung – sie zeigt, wie kleine Details auch in Zukunft noch große Geschichten erzählen können.
Das Torhaus - Ein lebendiges Denkmal
10 Jahre nach der Schließung des Flughafens begann im Jahr 2018 die Umnutzung des Torhauses durch die Initiative thf.vision (später „Torhaus Berlin e.V.“). Heute ist das gerade erst energetisch sanierte Torhaus ein lebendiger Gemeinschaftsraum für soziale Projekte, Heimat des THF Radios und seit neuestem um ein historisches Detail reicher. Der rekonstruierte Schriftzug macht die Geschichte des Ortes wieder sichtbar und verleiht ihm durch diese historische Kontextualisierung mehr Tiefe. BesucherInnen können so die wechselvolle Geschichte des Ortes nachvollziehen – von seiner Rolle im Kalten Krieg bis zu seiner heutigen Funktion als lebendiger Community Space.