Die Geschichte der Luftfahrt in Tempelhof beginnt Ende des 19. Jahrhunderts mit Gasballons. Wenige Jahrzehnte später, in den 1950er Jahren war der Flughafen vom Passagieraufkommen neben London und Paris bereits einer der größten in Europa.
Als militärisches Aufmarsch- und Übungsgelände wird das Tempelhofer Feld Schauplatz früher Flugversuche, an denen auch das Berliner Publikum mit Enthusiasmus und großer Begeisterung teilnimmt.
Durch die Aufrüstung im Ersten Weltkrieg nimmt der Motorflug eine rasante Entwicklung und bringt den entscheidenden Fortschritt für die Zivilluftfahrt. Die langsamen und kostspieligen Luftschiffe halten damit nicht Schritt.
Aufschluss gibt die Geschichte des Tempelhofer Feldes auch über Ideologie und Realität des nationalsozialistischen Regimes. Das Gelände war Schauplatz propagandistischer Masseninszenierungen und Standort des einzigen offiziellen Berliner Konzentrationslagers. Der neue Flughafenbau mit charakteristischen Merkmalen der NS-Architektur wurde im Zweiten Weltkrieg für Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit genutzt.
Die Luftbrücke und die Flucht vieler tausend Menschen aus dem sowjetischen Sektor oder der DDR machen den Flughafen Tempelhof im Kalten Krieg zum international bekannten Symbol für die Verteidigung der Freiheit.