Feierliche Eröffnung des sanierten Torhauses am Flughafen Tempelhof
Das Torhaus am Columbiadamm, ein kleines Gebäude von 52 Quadratmetern, wurde in den 1970er Jahren erbaut und bis 1993 von der U.S. Air Force als Kontrollpunkt genutzt. Danach stand es lange leer bis 2018 die THF.vision gUG das Gebäude in den Fokus rückte und sich für seine Nutzung und Sanierung einsetzte. Für die Umsetzung der Sanierung gründete sich später der Torhaus Berlin e. V., der heute Mieter ist.
Neue Nutzungsmöglichkeiten
Mit Abschluss der Sanierung bietet der multifunktionale Begegnungsort, der bereits in den letzten Jahren entstand, einen guten Rahmen für die vielfältigen Nutzungen. Hier finden Workshops, Kunstausstellungen und soziale Projekte statt. Besonders hervorzuheben ist das THF Radio, ein Community-Radio, das unterrepräsentierten Gruppen eine Plattform bietet. Aber auch Veranstaltungen wie die Womxn Week, eine Woche der Frauen* und LGBTQIA+-Gemeinschaften, die bereits im Torhaus stattfand, verdeutlichen die soziale und kulturelle Bedeutung des Ortes.
Nachhaltige Sanierung
Ein zentraler Aspekt der Sanierung war die Nachhaltigkeit. Die Installation einer Wärmepumpe und die energetische Ertüchtigung des Gebäudes sorgen für eine erhebliche Reduktion des Energieverbrauchs. Jährlich werden so gut 22 Tonnen CO2 eingespart, was über 80 % des vorherigen Energieverbrauchs entspricht. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist geplant, um die Energieeffizienz weiter zu steigern.
Kooperatives Entwicklungsprojekt
Die energetische Innensanierung verantwortete der Torhaus Berlin e. V. Er warb hierfür Fördermitteln des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung (BENE) ein und brachte eigene finanzielle Mittel und Eigenleistungen ein. Die Tempelhof Projekt GmbH beteiligte sich mit einem Sanierungszuschuss und stellte zudem die notwendigen Eigenmittel für die Sanierung der Außenfassade bereit. Christoph Sūryajina Vornhusen vom Torhaus Berlin e. V. betonte die Bedeutung der Kooperation: „Die Zusammenarbeit zeigt, wie Teile des Flughafens im Sinne einer Public Civic Partnership sozial-ökologisch gestaltet und durch selbstverwaltete Strukturen betrieben werden können.“
Pilotprojekt für zukünftige Kooperationen
Das Torhaus steht symbolisch für die Transformation des gesamten Flughafenareals. Heinz Jirout, Denkmalkoordinator der Tempelhof Projekt GmbH, fasste es treffend zusammen: „Das Torhaus ist die sprichwörtliche Nussschale, in der sich alle Besonderheiten des Flughafens Tempelhof widerspiegeln.“ Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen als Modell für die weitere Entwicklung des Tempelhofer Flughafens dienen. „Das Torhaus gibt einen Einblick in zahlreiche Themen, die auch für das Flughafengebäude relevant sind. Es zeigt, wie eine erfolgreiche Entwicklung im kleinen Maßstab gelingen kann“, so Jirout.
Interessierte können das sanierte Torhaus am Columbiadamm 10 besichtigen oder weitere Informationen in der Torhaus-Broschüre nachlesen.