THF – MODELLPROJEKT FÜR KLIMASCHUTZ IM DENKMAL
Auf dem Weg zur klimaneutralen Metropole Berlin 2045 kann der Flughafen THF einen substanziellen Beitrag leisten. Das Gebäude selbst soll nahezu klimaneutral werden. Hierfür bedarf es jedoch einer kompletten Erneuerung der technischen Infrastruktur im und am Gebäude. Dafür entwickelt die Tempelhof Projekt GmbH das Projekt Technische Infrastruktur 2030 (TI 2030). Das Projekt wird Klimaschutz, Denkmalschutz, Sanierung und Erneuerung zusammenbringen und den Flughafen damit zu einem Modellprojekt machen.
Die technische Infrastruktur am Flughafen stammt aus der Erbauungszeit der Jahre 1936–1941. Sie ist vollständig veraltet und muss wirtschaftlich und ökologisch den heutigen Standards angepasst werden.
Das Projekt TI 2030 startete im Jahr 2019 mit der Erstellung eines ganzheitlichen technischen Ver- und Entsorgungskonzeptes. Das Konzept umfasst alle technischen Anlagen für Wasser und Abwasser, für die Wärme- und Kälteversorgung, die Lüftung, die Stromversorgung und Telekommunikation. Im Jahr 2023 wurde die Vorplanungsunterlage zur Prüfung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen eingereicht. Die Erarbeitung der Bauplanungsunterlage ist für 2024 geplant.
Ziel des Projekts TI 2030 ist die effiziente und klimaneutrale Versorgung des Flughafengebäudes. Die Teilprojekte, also die Bausteine der TI 2030, umfassen:
- die stoffliche Ver- und Entsorgung, also beispielsweise eine der Nutzung angepasste Trinkwasserversorgung oder die Versickerung statt der Ableitung von Regenwasser,
- die energetische Versorgung, zum Beispiel die Stromerzeugung mittels Photovoltaik oder der Heizungsbetrieb aus der Rückgewinnung der im Abwasser enthaltenen Abwärme, sowie
- die Herstellung einer modernen Technik für IT und Kommunikation bis hin zur Gebäudeautomation.
Als Folge der Erneuerung der technischen Infrastruktur werden jährlich rund 20.250 Tonnen CO₂-Äquivalente gegenüber dem Energieverbrauch von 1990 eingespart. Durch die Realisierung des Projekts TI 2030 ist im Flughafen Tempelhof eine CO₂-Einsparung von insgesamt 64 Prozent im Vergleich zu 1990 möglich, damit erreicht THF auch die Klimaschutzziele des Bundes. Dabei sind die Einsparungen durch die Bauteilsanierungen noch gar nicht berücksichtigt, die zusätzlich eine enorme Reduktion der CO₂-Emissionen ermöglichen.
Der Anteil der erneuerbaren und vor Ort produzierten Ernergie ist hoch: Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Flughafengebäudes werden jährlich mit etwa 4.100 MWh einen Großteil des Strombedarfs THFs decken und rund 78 Prozent der vor Ort benötigten Wärme werden durch Wärmepumpen aus erneuerbaren Energien wie der Abwärme von Abwasser und U-Bahn sowie Umgebungsluft bereitgestellt. Der Rest wird aus Biogas und Ökostrom erzeugt.
THF trägt mit der Umsetzung des Projekts Technische Infrastruktur 2030 einerseits aktiv dazu bei, die Klimaschutzziele des Landes Berlin zu erreichen. Außerdem leistet der Flughafen damit seinen Beitrag zum European Green Deal – also zur „grünen Erholung“ der Wirtschaft, dem Klimaschutz und dem Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und kreislauforientierten Wirtschaft. Nicht nur die Stärkung der ökologischen Wirtschaft ist dabei der Tempelhof Projekt GmbH ein Anliegen, sondern auch die Sicherung der Widerstandsfähigkeit des Standortes und der Stadt. Denn heute und auch in der Zukunft ist THF ein bedeutender Notfall-Rückfallstandort für die Energieversorgung insbesondere der Innenstadt Berlins.
TI 2030 verbindet Denkmalschutz, Innovation und Technologie in einmaliger Dimension – TI 2030 ist ein modellhaftes Infrastrukturprojekt für Berlin.