Sanierung der Bodenmarkierung auf dem Rollfeld

Da die auf dem Vorfeld befindlichen Markierungen der Verkehrsleitung zum Teil stark beschädigt sind, gilt es diese in absehbarer Zeit zu ergänzen, zu überarbeiten oder zu rekonstruieren, um sie für nachfolgende Generationen als Zeugnis der modernen Flugsicherung zu bewahren.

Auf dem betonierten Vorfeld des Flughafens Tempelhof befinden sich zahlreiche Markierungen. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten des Flughafenbetriebes, in denen sie der Verkehrsleitung u.a. für Flugzeuge, Helikopter, Bodenfahrzeuge und Fußgänger dienten. Um das größte Baudenkmal Europas weiterhin als Gesamtanlage zu bewahren, muss auch die Verkehrsleittechnik als Zeugnis der modernen Flugsicherung erhalten werden. Da diese allerdings zum Teil stark beschädigt ist, gilt es sie in absehbarer Zeit zu ergänzen, überarbeiten oder zu rekonstruieren und für nachfolgende Generationen zu bewahren. Wie das gelingt, damit befasst sich ein interdisziplinäres Team aus Architekten, Bauforschern, Restauratoren, Denkmalpflegern und CAD-Spezialisten der Firma ProDenkmal bereits seit acht Monaten intensiv.

Zu Beginn war eine umfangreiche Analyse und denkmalpflegerische Dokumentation notwendig. Hierfür musste eine CAD-Kartierung auf Grundlage spezieller Luftbildaufnahmen (Orthofoto) des Vorfeldes erstellt werden, um die Position, Funktion und den Zustand der verschiedenen Markierungen genau zu erfassen. Nach der Decodierung der Vorfeldmarkierungen und Zustandskartierung begann die Entwicklung von einem Wartungs- und Pflegekonzept. Grundlage hierfür ist das Festlegen von Musterflächen für die Testungen zur Instandhaltung bzw. Ergänzung, Überarbeitung oder Rekonstruktion der Markierungen.

Nach der Abnahme und Dokumentation vorhandener Farbtöne für die Markierungen, erstellen die Denkmal-Experten nun verschiedene Varianten für deren Erhalt. Neben der Formulierung von Pflegezielen werden unterschiedliche methodische Ansätze zu Wartungs- und Pflegeintervallen erarbeitet. Bei den verschiedenen Varianten ist dann in Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden zu bewerten und zu entscheiden, ob der Bestand erhalten wird und nur geschädigte Partien ergänzt werden oder die Beschichtung vollständig überarbeitet werden soll oder ob es geeigneter ist, den gesamten Bestand zu entfernen und zu rekonstruieren.

Unter dem Titel "Geheimschrift auf Beton" wurde der Öffentlichkeit das Projekt zur Erforschung der Bodenmarkierungen auf dem Rollfeld im Rahmen eines Vortrages mit anschließender Führung Anfang September erstmals vorgestellt. Anlässlich des Aktionstages „Tag des offenen Denkmals“ gaben Elisa Otto und Stefanie Papenheim von ProDenkmal einen umfassenden Einblick in ihre Aufgaben zur Decodierung der Bodenmarkierungen auf dem Flugfeld. ProDenkmal erstellte von 2012 bis 2015 für den ehemaligen Flughafen Tempelhof einen der größten Denkmalpflegepläne seiner Art. Über drei Jahre erstreckten sich die Erfassung und Gebäudebewertung in dem dafür eigens entwickelten Denkmalinformationssystem.

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