THF TOWER

Bis Sommer 2023 werden das westliche Kopfgebäude und der Tower des Flughafens Tempelhof umfassend und denkmalgerecht saniert und zu einem neuen Informations- und Veranstaltungsort mit spektakulärem Ausblick umgestaltet.

Respekt vor dem historischen Bestand

Im Kopfgebäude West befinden sich faszinierende Bereiche wie das markante, einst großräumige Treppenhaus, das im Zuge der Projektumsetzung erstmals öffentlich begehbar wird. In der Nachkriegszeit nur zur Hälfte ausgebaut und genutzt, in der Zwischenzeit als nichttragfähig eingestuft, wird es Teil der Zeitgeschichte, die auf spektakuläre Weise erlebbar gemacht wird.

Sein Inneres wird mittels einer eingehängten Stahltreppe als tragendes Element wieder öffentlich erlebbar sein, dessen Wegeführung die räumliche und historische Komplexität der einstigen Monumentaltreppe, ihrer Ausstattung und ihrer historischen Phasen offenlegt.

Die  oberste Gebäudeebene wird als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum ausgebaut. Darüber hinaus entsteht ein Empfangsbereich mit kleinem gastronomischen Angebot. Im Mittelpunkt aber steht das Dach mit dem verglasten ehemaligen Flughafen-Tower. Hier bietet sich der eindrucksvolle 360°-Blick über die Weite des Tempelhofer Feldes und seine städtische Umgebung, der früher nur den Fluglotsen vergönnt war. Auf der mit Holzdeck neu gestalteten Dachterrasse wird das Verweilen zum Genuss. Die darunterliegenden Ebenen werden ebenfalls nach heutigen Standards modernisiert und sind für Büronutzungen vorgesehen.

Der Tower als Exponat mit Aufenthaltsqualität

Die Öffnung des Kopfbaus am Tempelhofer Damm für Gäste aus aller Welt ist ein Baustein der Gesamtstrategie zur Neuordnung des einstigen Flughafens. Ziel ist es, die Einbindung des Gebäudes in die Stadt sowie die prägende Wirkung auf das Tempelhofer Feld erfahrbar zu machen.

Den europaweiten Architektur-Wettbewerb hat das Schweizer Büro :mlzd aus Biel gewonnen und ist mit der Generalplanung beauftragt. Der Umbau erfolgt auf der Grundlage des Denkmalpflegeplans und hat Modellcharakter für den Umgang mit Baukultur und Denkmalpflege am Flughafen Tempelhof. Im Februar 2020 legte der beauftragte Kurator die Weiterentwicklung und Detaillierung der inhaltlichen Konzeption für die Projekte Geschichtsgalerie auf dem Dach und THF Tower vor. Für die Geschichtsgalerie ist eine Dauerausstellung geplant. Im dazugehörigen Treppenturm 4 wird darüber hinaus ein Schulungsraum für Kinder und Schulklassen angelegt. Die Feinkonzepte und der kuratorische Ansatz für beide Öffnungsprojekte wurden vom politischen Begleitgremium, bestehend aus Vertretern der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und des Landesdenkmalamtes, bestätigt und begrüßt. Die zentrale Ausstellungsfläche in Ebene 6 des Kopfbaus West soll auf zwei Wegen aktiviert werden.

Basisausstellung mit flexiblen Formaten zu Positionen und Visionen der Stadtgesellschaft, ausgehend von THF als Experimentierfeld und Möglichkeitsraum und als Schaufenster, Labor, Plattform und Archivraum für Veranstaltungen, Diskussionen, Interventionen und Kollaborationen. Die Mitglieder des Begleitgremiums waren sich einig, dass die Ebene 6 als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum mit einem Programm von einem kuratorischen Team entwickelt werden muss. Die Basisausstellung soll dabei den thematischen Rahmen bilden und kann wiederkehrend eingesetzt werden. Sie ist ausdrücklich nicht als Dauerausstellung angelegt. Die Konzepte dienen nun als Basis für die gestalterische Umsetzung der Ausstellungen. 

Mitte November 2020 wurde die Firma Drees & Sommer mit der Erstellung von Betriebskonzepten und Betreibermodellen für die touristischen Öffnungsprojekte Besucherzentrum, THF Tower und Geschichtsgalerie beauftragt.

Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert. Darüber hinaus ermöglicht das Abgeordnetenhaus von Berlin mit SIWA (Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt) die Baumaßnahme.

 

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