Archäologie der Moderne. Spurensuche auf dem Tempelhofer Feld

Mitten in Berlin wurden zwischen 1940 und 1945 mehrere tausend Menschen auf dem Tempelhofer Flughafengelände zur Arbeit für die Rüstungsindustrie gezwungen, dort untergebracht in drei Zwangsarbeitslagern. Deren Geschichte wird derzeit aufgearbeitet, nachdem die Freie Universität im Sommer 2012 vom Landesdenkmalamt Berlin den Auftrag zu Ausgrabungen dieser Lager erhalten hat. Nach einer zweijährigen Ausgrabungsphase folgt nun die Arbeit an den freigelegten Objekten im Projekt „Auswertung der Funde der Grabungen auf dem Tempelhofer Feld“.

Stand der Forschung

Die beiden Wissenschaftlerinnen der Freien Universität Berlin, Kathrin Misterek und Judith Stern, stellten nach den Begrüßungen durch Jutta Heim-Wenzler (Tempelhof Projekt GmbH) und Prof. Dr. Andreas Nachama in ihrem Vortrag „Archäologie der Moderne. Spurensuche auf dem Tempelhofer Feld“ den Stand der Forschung vor: So erzählt die Freilegung eines unterirdischen Stacheldrahts von den strengen Maßnahmen, um jede Fluchtmöglichkeit aus den Lagern zu verhindern. Wo wie viele Nägel geborgen werden, zeugt davon, wie schlecht die Barracken der Zwangsarbeiter:innen zum Teil befestigt waren.

Lebhafte Abschlussdiskussion

Die anschließende Diskussion mit dem Publikum, moderiert von Herrn Nachama, zeigte auch auf, wie eng Wissenschaft und Diskurs verbunden sind. So nutze das Publikum das Gespräch mit Frau Misterek und Frau Stern nicht nur zur vertiefenden Erklärung archäologischer Arbeit, sondern auch zur historischen Debatte über Details der Zwangsarbeitslager.

Weitere Infos:

www.archaeologie-tempelhof.de

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