Frauen am Himmel - Wie Flugpionierinnen den Flughafen Tempelhof prägten

Die Geschichte der Luftfahrt ist voller bemerkenswerter Frauen, die den Himmel eroberten und damit neue Wege für zukünftige Generationen ebneten, die die Grenzen der Technologie herausforderten und mit traditionellen Geschlechterrollen aufräumten. Auch in der Geschichte des Flughafens Tempelhof spielten sie eine wichtige Rolle.

Schaut man genau hin, dann stellt man fest, dass die Geschichte der Luftfahrt voller bemerkenswerter Frauen ist. Viele von ihnen sind sogar eng mit der Geschichte des Flughafens Tempelhof verbunden. Doch gerade in den frühen Tagen der Luftfahrt hatten sie zumeist einen schweren Start. Anfangs war es Frauen untersagt, Passagierflugzeuge zu fliegen. Dies war ausschließlich Männern vorbehalten. Gleichwohl eroberten mehr und mehr von ihnen die Lüfte.

Erfolge der Pionierinnen im Sport- und Kunstflug

Zwar war den frühen Pionierinnen die Passagierfliegerei verwehrt, dennoch konnten sie auf anderen Feldern glänzen – zum Beispiel im Sport- oder Kunstflug. Eine dieser Vorreiterinnen war Amelie Hedwig Beese - von allen aber nur Melli Beese genannt. Sie war eine der ersten deutschen Frauen, die einen Pilotenschein erwarb. Später betrieb sie sogar eine eigene Flugschule und konstruierte Flugzeuge. Noch heute erinnert ein Türschild der „Melli Besse Lounge“ im Transitgang des Flughafens Tempelhof an Ihre Leistungen. Liesel Bach war ebenfalls eine dieser tollkühnen Fliegerinnen. 1931 gewann sie auf dem Flughafen Tempelhof die Deutsche Kunstflugmeisterschaft der Damen.

Frauen in der Ferne: Thea Rasche, Marga von Etzdorf und Elly Beinhorn

Unter diesen Kunstfliegerinnen gab es auch zahlreiche Frauen, die es in die Ferne trieb. So umrundete Thea Rasche als erste Frau in einem Flugzeug die Welt, 1929 landete sie auf dem Flughafen Tempelhof und wurde dabei von tausenden Menschen empfangen. Marga von Etzdorf, die es sogar schaffte, als Copilotin bei Lufthansa angestellt zu werden, sorgte mit ihrem gelb lackierten Junker-Flugzeug "Kiek in die Welt" für Aufsehen. Im Jahr 1931 gelang ihr der erste Alleinflug einer Frau von Europa nach Japan. Ein Jahr später landete sie nach spektakulärem Rückflug wieder in Tempelhof. Auch Elly Beinhorn galt als eine der bekanntesten Pilotinnen Deutschlands. Sie war gleich mehrmals zu Gast am Flughafen Tempelhof, darunter 1931 nach einem Alleinflug von Deutschland nach Afrika.

Frauen, die Luftfahrtgeschichte schrieben

Allerdings waren nicht alle Fliegerinnen auch positive Vorbilder. Hanna Reitsch, Beate Uhse und Melitta von Stauffenberg ließen sich vom nationalsozialisten Regime politisch vereinnahmen oder waren teils sogar für die Luftwaffe tätig.

Was aber von den vielen Flugpionierinnen bleibt, sind ihre fliegerischen Leistungen zu einer Zeit, in der das Fliegen vornehmlich Männern vorbehalten war. Sie waren es, die nicht nur die Grenzen der Technologie herausforderten, sondern auch mit traditionellen Geschlechterrollen aufräumten. Der Flughafen Tempelhof ist einer dieser Ort in der Luftfahrtgeschichte, an dem auch Frauen eine wichtige Rolle spielten und die mit ihren Leistungen auch den Weg für zukünftige Generationen von Fliegerinnen geebnet haben.

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